February 28, 2021
Am letzten Wochenende war endlich wieder Zeit für einen längeren Trail-Lauf. Der Sonntag hat sich mittlerweile als bester Wochentag herausgestellt, um die Nationalparks, Wälder und sonstige Plätze in Israel zu erkunden. Während am Samstag bzw. Shabbat bei schönem Wetter alle Leute draußen sind - am Meer, im Wald und in den Parks picknicken und Barbecue grillen, ist es am Sonntag, der hier schon wieder ein Arbeitstag ist, angenehm ruhig.
Eine Strecke - nicht allzu weit von Tel Aviv entfernt - hatten wir bereits ins Auge gefasst - die Challenge-Strecke der Jerusalem Mountain Ultra Tour (JMUT). In den letzten Wochen habe ich - einem natürlichen Interesse - folgend, versucht zu recherchieren, wie es mit Trailrunning in Israel aussieht: welche Bewerbe (in Nicht-Corona- und Corona-Zeit) veranstaltet werden, ob es eigene Communities und Gruppen gibt etc. Dabei war ich sehr dankbar und fasziniert von der Hilfs- und Informationsbereitschaft, die mir von allen Leuten, die ich konktatiert habe, entgegengebracht wurde: mit Gideon Gal, einem der Organisatoren des bereits 12 Jahren stattfindenden Staffel-Berwerbes Mountain2Valley (https://www.mountain2valley.org) hatte ich ein langes, interessantes Telefonat; ebenso mit Zoli Bihari, der neben anderen Läufen und Events den Backyard Ultra Israel organisiert und dessen Einsatz und Begeisterung für Trail-Running selbst durch das Telefon zu spüren waren (https://www.canaanrunningadventures.com); auch hier war/bin ich sehr dankbar für die vielen Tipps, Anregungen zur Streckenfindung sowie für die Einladung zum gemeinsamen Laufen; außerdem habe ich mit Ilan Frisch (https://www.ilanfrisch.run/en/) gesprochen, der nicht nur über den Summit Running and Fitness (https://www.summitclub.co.il) Trail-Camps organisierts, sondern auch die 4peaks Israel Trailrunning Series (https://www.4peaks.co.il/). Der zweite Bewerb davon ist nun der bereits erwähnte JMUT, dessen (etwas verkürzte) Challenge Strecke (ca. 34km, 1300hm) wir uns, aber in die andere Richtung, vorgenommen haben.
Und sie ließ mein Trailrunner-Herz heftig höher schlagen ;-) Dort, wo die Strecke die von Eschtaol kommende Straße kreuzt, können wir das Auto gut parken. Anfangs etwas Forstraße, dann geht die Strecke rasch in einen schönen Trail über, sogar mit kleinen „Klettersteig-Passagen".
Nach einigen Kilometern eher flach, geht es steil hinunter ins Tal, wir überqueren (den leider furchtbar stinkenden…) Fluß Sorek (נחל שורק), der nördlich des Kibbuz Palmachim ins Mittelmeer mündet. Hier verläuft außerdem die Bahnstrecke entlang des Flusses, sodass der Weg unter den Gleisen weitergeht:
Danach ist ein längerer Anstieg bergauf zu bewältigen, dabei treffen wir sogar auf weitere Läufer mit Trail-Running-Ausrüstung. Es ist wie Frühling - überall blühen bereits viele bunte Blumen:
Nun geht es längere Zeit den Bergrücken entlang mit einer fantastischen Aussicht ins Sorek-Tal hinunter. Der Trail ist sehr kurzweilig, und es macht viel Freude wieder in der Natur unterwegs zu sein.
Danach geht es wieder steil hinunter und an der Moschee-Ruine von Dayr al-Shaykh vorbei, einem vormals bis 1948 kleinen arabisch-palästinensischen Dorf … Dabei wirkt die Ruine in Mitten des blühenden Raps’ richtig idyllisch; viele Wanderer treffen wir hier im Innenhof beim Rasten und Jausnen.
Danach überqueren wir nochmals den Sorek-Fluss und der nächste längere Aufstieg bis Ramat Razi’el steht bevor. Wichtig ist hier übrigens immer, genügend Flüssigkeit mitzunehmen; die Möglichkeiten nachzufüllen sind selten. Auch die Hoffnung, unserer Vorräte bei der auf der Karte eingezeichneten Wasserquelle am Friedhof von Ramat Razi’el auftanken zu können, wird enttäuscht. So halten wir dort nur eine kurze Rast und teilen uns den Rest unserer Flüssigkeit gut ein.
Von hier führt ein wunderschöner Trail längere Zeit bergab, bis wir wieder an einer Straße ankommen, die wir ein Stück entlang bergan laufen und überqueren. Nun sind wir bereits am südlichen Eingang des Hakedoschim Forest angekommen, von dem wir bereits bei unserem ersten Trail-Lauf in Israel einen Teil erkundet haben. Zunächst führt die weitere Strecke in Serpentinen eine Forstraße hinunter, bis wir im Tal angekommen sind; hier ca. 1,5km flach, dann folgt der vorletzte längere Anstieg. Am Bergrücken angekommen verläuft unser Weg einige Kilometer relativ flach dahin und wir genießen die Aussicht. Dann einmal noch ein lustiger Trail bergab, auf dem uns einige Wanderer mit „Frohes Fest" (חג שמח) grüßen, zumal an diesem Wochenende das jüdische Fest Purim gefeiert wird; und schließlich der letzte Anstieg hinauf zu unserem Ausgangspunkt, der uns nochmals mit einem tollen Ausblick ins Tal zurück belohnt.